22.12.2013

Niemand schläft in Alexandria


Festtage, Feiertage…Amalsos nächtliche Erinnerungen:


Niemand schläft in Alexandria

Du  weißt von nichts.
Hattest du je davon etwas erfahren?
Du weißt nichts von der kleinen Piazza mit den Palmen,
Von den Vierteln,
Wo man am Tag nicht mehr als zwei Piaster
Ausgibt, um zu überleben,
Weißt nichts von den Bomben, die es regnete,
In Kom al-Dikka, Mina al-Basal,
In Karmuz, Bab Sidra und draußen am Mahmudiya-Kanal,
Über den Ärmsten, den Fischern.
Schreie, Blut und Körperfetzen
In den Hütten, wo es so schon nur Elend gab.
Hast du je davon gewusst?
Winter 1942,
Festtage?
In Alexandria?
Nein!  

Flächenbombardements der Deutschen?
In Frankreich 1940, ja!
Schon in den glorreichen Foto-Bänden des Vaters
Mit den Augen eines Unschuldigen,
Mit Siegerblick über die gebeugten Köpfe der Ausgebombten.
In England, ja,
Von Coventry ja, schon in der Schule mit tiefer Reue.
Aber von deutschen und italienischen Flächen-Bombardements?
In Alexandria?
Je etwas gewusst?
Nein!
Wir sprechen nicht von Warschau, Kiew, ja,
und weiter nördlich, und östlich! Ja!
In Alexandria aber?
Nein!

Alexandria, zwei deiner schönsten Jahre,
In Unwissenheit und großer Hoffnung
Und schon nannte ich mich gerne
yaa Iskanderani!
Denn von deutschen Bombenteppichen auf Kom al-Dikka und Mina al-Basal, oder wo noch?
Nein!
Ich habe davon nichts gewusst.
Nein!
In Ruhe schlief ich in Alexandria
Und fast ein halbes Leben lang in Ägypten,
Da war ich,
Habe ich etwas von den systemischen Bomben gewusst? Dort?
Nein!

Ein Leben lang rechtete ich
Von wegen des Schreckens der Feuernächte in
Darmstadt, in meiner lieben, nahen Stadt.
Und noch heute zeige ich jedem englischen Freund
Die asiatischen Ruinen-Gesichter, die wir als Kinder noch In Händen hielten, damals zwischen zerbrochenen Backsteinen und unter den verkohlten Platanen des Hains.
Ich wusste das, ja! Sirenen seit früher Kindheit, ja!
Und doch,
Ich schlafe in Ruhe.

Was weiß ich heute, von Aleppo? Von Daraa, von Homs von Ghouta? Alles der Diktator! Weiß ich!
Couragierte deutsche Jugend gegen ihn,
Für die Freiheit,
Wenn auch etwas dumm vom Pfad abgekommen,
Weiß ich!
Etwas zu tief religiöse Gruppen, woher?
Und von den Bomben, ja, aber woher kommen sie?
Und das preziöse Feingerät, mein Gott, soviel Präzision,
Plötzlich, und in dieser, von düsterem Filigran
Durchschlagenen Region?
In Aleppo,
In den Vierteln, von den Menschen, mit den zwei Piastern usw.
Davon weiß ich nichts, aber:

In der Nacht, aber, als Ibrahim Abdel Meguid, der ägyptische Dichter, Es mir erzählte:
No one sleeps in Alexandria, 
Wusste ich,
Von den deutschen Flächenbombardements
In Alexandria:
Und nur, als ich es aufschrieb, konnte ich schlafen,
Wenn auch in Unruhe.
Aber jetzt, wusste ich es doch, dass auch das, was
In Aleppo usw.
Gerade passiert, einen
Syrischen Dichter finden wird,
Der es wissen muss, und uns erzählt, und davon, was wir nicht wussten und noch nicht Wissen dürfen
Über Syrien und Aleppo usw.,
Heute!

Du weißt schon, es ist nichts! In Ruhe werden wir schlafen!
Aber wir werden es wissen!
Und mit den Schatten des Wissens
Werden wir weiterleben!

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28.10.2013

Milano ist nicht Kairo

Milano ist nicht Kairo.
In diesen Tagen
Sind Polit-Leichen gefragt,
Berlusconi, SS-Priebke und
Die Leichen in den Wassern vor Lampedusa
Nicht zu vergessen!

Milano.
Man kann den Statione Centrale von vielen Seiten aus erreichen
Und kommt doch immer nur von einer Seite her.
Im Nieselregen ist alles anders
Und unvergleichlich wirbelnd.
Fragt man bedrückt und dringlich,
Helfen die Antworten selten weiter.

Überall beschleunigen sie,
Chaos und Labyrinth,
von Kreisel zu Kreisel,
 starre Menschengesichter,
sture Steuerer,
die selbstgerichtete Mobilität.

Da kamst einzig Du, Orion!
Setztest Dich zu mir
Und mit ruhigem Gesicht und
Grauem Haar und
Roten Adern an der Nase
Dirigiertes Du mich zur
Garage 2000 (noleggio).

Wie ein Wunder kamst Du,
Konntest mich zu keinem besseren Menschen machen.
Milano, aber,
Milano ist wie Kairo.
So dirigiertest du, Wunder Du, mit Verdis Ruhe mich.
Und ich verplapperte mir
Die menschlichen Wege zum Centrale und
Wäre vielleicht noch dort,
Ohne Dich

23.10.2013

Glänzende Stirn

(Piemonte im Oktober 2013)
 
Und dann und wann
Bei vielem Reisen
Ein schwarzes Fahrrad und
Ein schwarz‘ Gesicht, und doch,
Von nah, die glänzend schöne Stirn

Piemonte zum Beispiel
Etwa 9 Uhr 30
Vielleicht zur Ernte von gereiften Birnen
Vielleicht zu pflanzen schon die frischen Stauden
Flitzt die Schwarzhaut

Flitzt auf schwarzem Fahrrad
Wo nur Autos fahren und Traktoren,
Von seitwärts kommt er,
Kommt  uns entgegen

Fest in die Pedale tretend
Und im Glanz der vollen Sonne
Eine glänzende Stirn


M.E.St.

06.10.2013

Vor der Frankfurter Buchmesse

Die Flure sind noch leer, aber in den Hallen wird heftig gearbeitet und fleißig gewerkelt. Wir auch! Besucht uns doch in Halle 3.1 F 38, natürlich, wenn die Buchmesse offiziell eröffnet ist....

15.09.2013

Axel Dielmann: Nizza oder Die Liebe zur Kunst

Zur Frankfurter Buchmesse erscheint Nizza oder Die Liebe zur Kunst von Axel Dielmann.
Dort liest Axel Dielmann am 10.10., 11.00-11.30 Uhr, Halle 3.1 F38, aus seinem Werk.
  
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Halle 3.1 F38 
auf der Frankfurter Buchmesse vom 09.-13.10.2013!  

08.09.2013

Der Blick über die Orient-Okzident- Schiene


Amalso kann’s nicht glauben. Alles ist möglich in diesen Zeiten:
Im Internet liest er,  ‚erlebnisorientierte, rechtsextremistische Gruppierung‘. Was meinen die? „NSU!“  Ja, wie hießen die noch richtig? Nationalsozialistischer Untergrund! Rechtes Morden als das neue Republikerlebnis?
In den Morgennachrichten hört er, „Takfiri“, eine tiefreligiöse islamische Gruppierung“. Wie? Sind das nicht jene, spitzbärtigen, tiefbrutalen Gruppen, die überall meuchelmordend und brandschatzend gegen alles vorgehen, was sie als aber- oder ungläubig brandmarken? De facto aber handelt es sich um Saudisch finanzierte Militärbriganten im syrischen Bürgerkrieg.

14.08.2013

Amalso liefert den Nachklapp zu „Shaykh Zuwaid“ und die moderne Frau:


Heute Morgen in aller Früh wurde Amalso von seinem Freund angerufen, der ihn darum bat unbedingt noch etwas zum „Shaykh Zuwaid“ und über die „ägyptische Revolution“ nachzutragen.
Amalso fragte, „wie das?“ „Nun“, sagte der Freund,“ es hat mich immer beschäftigt, warum mich die Amerikaner damals so unvermittelt auf diese Frage nach der Stellung der beduinischen Frau festlegen wollten, was sollten die damit anfangen?
Heute morgen -nachdem ich in der Nacht vom Beginn des Kairoer „Gemetzel“ gehört hatte - fällt mir ein, dass das doch einen tieferen Sinn hätte haben können.“ 
Amalso antworte erschüttert, „Das dürfte in Zusammenhang mit so einem „ägyptischen Tag“ eine umständliche Angelegenheit werden?“
Der Freund: „Ja, ich muss mich kurz fassen: Alles was diese „Muslimbüder“ - wenn ich diesen Euphemismus für ihre Botschaft, die orientalischen Visionen der „mystischen Brüderlichkeit“ (man denke an Max Webers protestantische „Liebe“) in die Moderne retten zu wollen, ernst nehme - für den evangelischen Modernismus so interessant macht,  ist die Zurückdrängung der Frau auf die alten, segregistischen Bescheidenheits-Codes, ein Zurückdrängen des modernen Weiblichkeits-Egoismus auf abgetrennte weltliche Schattenreiche.
Amalso wurde es bange, „was hat diese schlampige Ethnologie über die natürliche Bescheidenheit der arabischen Frau  mit Shaikh Zuwaid und Ägypten zu tun?“
Der Freund aber ließ sich nicht aus der Fassung bringen: „Auch wenn wir das heute noch nicht so recht verstehen, so dürfen wir doch nicht vergessen, dass der Kampf mit dem „Islamismus“ weit mehr bedeutet, als das andere Religiöse, er hat etwas mit der weltweit modernen Ichfindung der Frau zu tun. (Syrien, Libanon, Irak: Das erste was die Islamisten tun, wenn sie ein Dorf erobert haben, die Frauen aus der Öffentlichkeit zu holen und sie in die dunklen Löcher ihrer Häuser einzusperren, und überhaupt wenn sie mit Männern zu tun haben, sie dem Kodex der Bescheidenheit in Sprache und Kleidung zu unterwerfen).“ 
Amalso wurde ungeduldig, als der Freund nicht enden wollte: „Das korrespondiert  mit den Erwartungen der modernen „Wirtschaftskämpfer“  und Managerkultur, es sind ähnliche Interessen: Die Frauen sollen sich heute im Berufsleben zumindest symbolisch verschleiern, wenn nicht überhaupt aus den Berufsrollen heraustreten und nach Hause gehen.“  
Jetzt glaubte Amalso einen Schimmer des Verstehens zu sehen, er unterbrach: “Ach, ich verstehe, du willst den Neo-Konservativen ein offen egoistisches Eigeninteresse unterstellen, wenn sie den Islamismus fördern?“
Der Freund antwortete: „Nein, nicht unbedingt, aber ich glaube, sie sind, wie die Islamisten auch, am globalen Rollback der Frau sehr interessiert. Ja, es kommt mir so vor, dass die damals von Vanity Fair Research gestellte Frage nach den beduinisch arabischen Sprichwörtern über die Stärke der beduinischen Frau unter den Stämmen des Nord-Sinai, in diesem Kontext nur erklärlich ist, wenn man versteht, dass sie gerade in diese Richtung zielte.“
„Erlaube mir“ fügte der Freund jetzt noch hinzu, als Amalso wirklich am Ende seiner Geduld mit dem selbstgerechten Freund war, „dass ich den wirklichen Inhalt meiner Antwort an die Amerikaner nachtrage. Ich wisse zu wenig über die Beduinenfrauen, hatte ich ihnen mitgeteilt, dafür sei mir aber ein starkes, bis nach Kairo reichendes, stehendes Wort unter Fellachen-Frauen des Nildelta geläufig: Es lautet etwa so: Dill al-ragul? Wala dill al-heeta? = Was bietet (uns, den Fraurn) mehr Schutz? Der Schatten eines Mannes, oder der Schatten einer Mauer?“
Amalso schüttelte sich den Kopf: „Oh, diese ägyptischen Verwicklungen“, rief er aus und suchte im Internet nach neuen Nachrichten vom quadratierten Tahrir. 

11.08.2013

Amalso und Scheich Suweid (Shaykh Zuwaid)


Amalso liest ab und an die widerstreitenden Nachrichten über den Nord-Sinai, Drohnen, Raketen, Bomben, Schießereien, einmal von den Israelis, dann von der ägyptischen Armee, dann von den der Muslim Bruderschaft nahestehenden Terrorbanden, den sogenannten ‚Islamisten‘. Er wusste, dass einer seiner Freunde sich in den Jahren 2000 bis 2002 dort öfters aufgehalten hatte. Er fragte ihn, was er davon halte. Zur Antwort bekam er Folgendes:
„Spirituell sind die Stammesführer der Beduinen, die führenden Scheichs dort, dem modernen Sufi-Orden der Alawiyya verbunden, dessen Netzwerke von Algerien nach Jerusalem, Süd-Israel , Ghaza und Scheich Suweid reichen (Vergessen wir Genua, Marseille, Bristol, Oxford, etc.!). Es handelt sich dort um sehr aufgeklärte, kluge und starke Männer, die sowohl Arabisch, als auch Hebräisch sprechen. An ihrer Treue zu Ägypten kann auch heute noch trotz aller Widrigkeiten (Nähe zur Grenze, neue Schulen der Ägypter, die niemand recht wollte etc.) kein Zweifel bestehen.
Ich sollte von Hörensagen noch hinzufügen: In den letzten vier Jahren der Mubarak-Zeit glaubten die Ägypter - hier wenig klug! - nach einigen Zwischenfällen zeigen zu müssen, dass sie Herr der Lage sind, und griffen ordnungspolitisch hart durch. Unter der Regierung Mursis wurden die Stämme zum Spielball des Kairoer Machtkampfes zwischen der Muslim Bruderschaft und der Armee. Mit dem Ergebnis, dass el-Tantawi den Oberbefehl der Armee verlor und ihm el-Sisi auf dem Posten nachfolgte. 2012 fiel einer von den Sufi/Stammes-Scheichs, Scheich Khallaf, Junior vermute ich,  einem heimtückischen Hinterhalt der Islamisten zum Opfer.  
Ach, die Amerikaner, ich hätte sie beinahe vergessen, 2000/1: Der amerikanische Botschafter in Kairo soll sich öfter in der Gegend von Gurna und Bir ´Abd aufgehalten haben. Mehrere junge Männer aus Bir ´Abd oder Kafr al-´Abid, ich weiß es nicht genau, jedenfalls eine ausschließlich aus freigelassenen schwarzafrikanischen Sklaven der Terabin (des Hauptstammes der Nord-Sinai-Beduinen) bestehende Siedlung konnten auf diese Besuche hin College-Stipendien in Maryland  erhalten. Ich erinnere mich, dass ich 2002 einen von ihnen persönlich getroffen habe. Ich habe über meine Erfahrungen einmal einen kleinen Bericht geschrieben und wurde daraufhin noch in der späten Zeit der Mubarak-Ära  von  „Vanity Fair Research“ mit einer eigenartigen Frage über die Unterdrückung der Frau unter Sinai-Beduinen angeschrieben.
Ach, wenn ich das heute alles revuepassieren sehe, bin ich sehr traurig! Scheich Suweid war ein Beduinenfürst, sein Grabmal strahlt das Licht dieser wunderbaren Ecke des östlichen Mittemeers aus und hat die Aura einer schon in späthellenistischer Zeit lebendigen Kulturstätte.
Fragt man, wie ich mich in Scheich Suweid damals zu Beginn des letzten Jahrzehnts gefühlt habe, so berufe ich mich am liebsten auf die Zeilen von ´Abd al-Ghani an-Nablusi (1641-1731),  die der deutsch-österreichisch-jüdische Orientalist Ignaz Goldziher einmal so übersetzt hat:
´…in Suweid herrscht das Wort der glücklichen Liebe - ein Augenlied jagt hier kräftig nach meinem Herzen
Man sage nicht,  es gebe keine Männer in Suweid – denn heute gehöre ich zu den Männern von Suweid´

Und heute am Sonntag den 11. August 2013, heute  Nacht noch, weine ich, und wenn ich nur kurz in die Welt der neuen Medien blicke, weine ich viele Tränen und denke an Scheich Suweid und an-Nablusi und die vielen Aufgeklärten und Klugen dort…!„

16.06.2013

Amalso fragt nach dem Sniper in der Tonne

Amalso kann sich vor der Flut der Kriegsnachrichten aus dem Orient nicht mehr retten, er fragt nach, soll dort der Okzident zum Verschwinden gebracht werden oder geht es gar um die Rettung der Überallesmoral einer okzidentalen Weltmacht? 
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Ich fordere nichts, sagt er,  nicht die Wahrheit, nicht die Gerechtigkeit, nicht die Sicherheit und Schönheit der Welt. Vor Tagen hatte er bei einem interessierten Internetausflug von einer jungen tschetschenischen Kämpferin in Aleppo gelesen, die Tage und Nächte damit verbracht haben soll, als Sniper aus dem Innern einer Blechtonne Mensch um Mensch umgebracht zu haben, bis es sie selbst erwischte. Nur sie? Darf man danach fragen? 
Warum war sie in Syrien und nicht in Tschetschenien, ausgerechnet sie?  Gibt es darauf eine ehrliche Antwort?  Warum diese 50 deutschen Kämpfer in Syrien, von denen - Stimme eines berufenen Ministers - als von bedrohlichen Zeitbomben gesprochen wird? Was sind sie, wenn sie zurückkehren sollten? Zeitbomben? Warum ihnen nicht einmal zurufen, warum seid ihr dort und nicht freundlich hier? 
 Nun hören wir aber auch die Stimme eines berufenen Präsidenten der mehrheitlich von Muslimen bewohnten russischen Republik Tschetschenien - über die das Buch der Geschichte (vorerst) geschlossen wurde  - :  es geht in Syrien nicht um einen „heiligen Krieg“, alles nur eine Falle  von ganz offen operierenden ausländischen Spezialdiensten. Es gibt in Bezug auf Syrien den Plan der ausländischen Dienste und Mächte, sagt er, das Regime abzuschaffen und dabei ein Land zu zerstören und seine bewaffnete Macht zu liquidieren, koste es was es wolle. 
Aber was sehen wir, diese im Allah-Namen  brandschatzenden, folternden und mordenden Banden, mit schwarzen, roten oder weißen Stirnbändern, Kräuselbärten und glattgeschnittenen Nackenhaaren. Was ist das?

28.05.2013

Mainzer Mini Messe vom 30.5.-2.6.2013

Wir sind dabei. Georg Stauth liest aus "Aegypten Stories" und aus "Alexandria" am Sonntag, 2.6., von 11.30-12.00 Uhr im Lesezelt.  Ansonsten sind wir an unserem Stand erreichbar (Standnummer D05). Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

13.05.2013

Nachklapp zu "Piemont und den Marmotten"


Eine befreundete Leserin von den rätselhaften Murmeltieren aus Piemont und deren Tänzen in Pariser Straßen und Plätzen angeregt wies Amalso darauf hin, dass auch eine Berliner Bühne schon ganz vom Fieber um den Murmel-Tanz ergriffen sei…Weiteres hierzu unter: 
  http://www.volksbuehne-berlin.de/praxis/murmel

02.04.2013

Alexandria

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Neue Nachrichten aus dem Mittelmeerraum: Alexandria! M.E. Stroughtons vorläufig letzte Reiseerzählung ist erschienen.
Alexandria ist das Reiseziel des Darmstädter Neo-Romantikers Santwaller. Er meint seine Orientsehnsucht stillen und zugleich einen verdienstvollen Beitrag zu Fortschritt und Entwicklung leisten zu können. Ein überaus großes, aktueller denn je gewordenes Missverständnis! Er erfährt das Scheitern aller Balanceakte  im Austausch zwischen Orient und Okzident!
Alexandria ist ein nostalgisch von Darmstadt inspiriertes Klagelied über das Fehlschlagen des Aufbruchs in Ägypten.



und im Buchhandel!

01.04.2013

Neues von Amalso


Amalso meint:
Es ist Widerspruch einzulegen gegen alle mit Medienmacht verkündete apodiktische Floskelhuberei über die vermeintliche Unvereinbarkeit von Poesie und Kritik.
Als ob man allein schon mit der freundlichen Erledigung des ‚Pflasterstrand‘ und der seitdem beständigen Vermehrung der hohen Bauten aus Beton und Glas die ewig lastende Bedeutung zweier Zeilen von Berthold Brecht vergessen machen könne:
Von diesen Städten wird bleiben: der durch sie
hindurchging, der Wind!

Je mehr also beschworen wird, Poesie und Kritik vertrügen sich nicht, umso deutlicher wird, worum es geht, nicht um die Rettung der Poesie, sondern um die Abschaffung von Kritik. Dringend deshalb ist zu fordern: lasst sie uns wieder schreiben die Poesie als Kritik und die Kritik als Poesie! Hauspostille nach Hauspostille, versteht sich!


19.02.2013

Omar Salah

Omar Salah, der 10 Jahre alte Straßenverkäufer von gebackenen Patates, süße Kartoffeln, wurde am 3. Februar 2013 nahe der amerikanischen Botschaft in Kairo vor einem Posten der ägyptischen Armee erschossen. Es herrscht große Trauer in Ägypten, aber noch immer sind die Nachrichten darüber, wie das geschehen konnte, sehr widersprüchlicher Art. 

Omar Salah


Backtest uns rote Kartoffeln braun,
Drehtest unumwunden lächelnd deine Runden
Über den weiten Platz
Da, wo wir hinkamen
Vors große Ägyptische Museum.
Süße Kartoffeln
Das Stück zu zwei Zehnteln des Cents!

So rolltest du
Den Kanonenofen mit Ofenrohr
Auf zwei Rädern
Über den Tahrir.

Vor der amerikanischen Botschaft
stehst du im Zielrohr
Der Feuerwaffe,
Gott weiß, woher sie kommt,
Und wie viele so starben 
Am gleichen Tag?

Im Leichenhaus von Kairo
Finden wir dich
Mit zartem Antlitz
Und mit schwarzer Locke
Auf der Stirn. Omar Salah!

Wir kannten Dich nicht;
Wir aßen nur Deine süßen Kartoffeln.

11.02.2013

Die Orientalen sind da...


Ab sofort lieferbar über die Verlagswebseite oder im Buchladen
(ISBN 978-3-9815354-8-8, 10,95 Euro)

08.02.2013

Alexandria

Amalso führt ein Gespräch mit M.E. Stroughton über „Alexandria“,  sein  kleines, demnächst erscheinendes Buch. Das Gespräch ist zu finden unter der Seite M. E. Strougthon alias Amalso

03.02.2013

Drohnen und das Feuer des Himmels

Victor Hugo "Das Feuer des Himmels" erscheint 1829 als Einleitung seiner Gedichtsammlung Les Orientales. Hugo unterstützte damit den Befreiungskampf der Griechen gegen das Osmanische Reich.

Alles reizt, von der Rhetorik, sie, die Tat des Unheils zu legitimieren, bis hin zum Technischen, zur Logistik des Strafaktes. Im Kern befinden wir uns 1829 schon in einer Stimmungswelt, die heute noch - mächtiger denn je - unseren Medienalltag prägt.

Ungesetzlich - unmoralisch? Außergerichtlicher Drohnenkrieg! Verbotener Waffenexport!

Alles nachzulesen in Kürze!

05.01.2013

2013

Das erste Jahr ist vorüber und wir freuen uns auf das neue.





Aus Wüstenfeuern goldgeronnen
Tränenborn nichtige Wasser
Ruhen im Lilienbett am Nil.





Wir wünschen allen ein gutes Neues Jahr 2013!